Raimundus Lullus

RAIMUNDUS LULLUS
Leben: Geb. 1232 , gest. 1316

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Zeitgenosse von Thomas von Aquin (1225- 1274) und Albertus Magnus (1193- 1280)

Sein Vater, Ramón Amat kam 1228 n.Chr. mit 1500 Rittern unter Jaume I nach Mallorca. Ramón Llull wurde als Ritter erzogen und wurde selbst Erzieher des späteren Jaume II. von Mallorca.

Nach einer Periode als „ziemlich reicher, ausgelassener und weltlicher Mensch“ kam die Wende mit 30 Jahren. Beim Schreiben eines Liebesliedes kam ihm eine Botschaft von Jesus, die ihn aufforderte, ein Buch gegen die Irrtümer der Ungläubigen zu schreiben. Seine Mission, die Sarazenen zu bekehren verfolgte ihn von nun an. Zu jener Zeit lebten auf Mallorca Christen, Juden und Moslems verhältnismäßig friedlich miteinander.

 

 

Ramon wurde bezeichnet als: Ritter, Troubadour, Poet, Weltbürger, Wissenschaftler der freien Künste, Eremit, Mystiker, Wandermissionar. Ramón Llull ging als Mittler zwischen Orient und dem Okzident in die Geschichte ein.
Sein schriftliches Vermächtnis umfasst über 280 Bücher in Latein und Mallorqí, die wegen ihrer revolutionären Gedanken wiederholt vom Papst auf den Index gesetzt wurden. Er gilt mit seinen Werken als der Begründer der katalanisch/mallorquinischen Literatur.

Mit 41 Jahren lebt Ramón Llull auf dem Puig de Randa als Einzelkämpfer des Glaubens, als sogenannter Anachoret, um dann als Doctor illuminatus das Werk „Ars compendiosa inveniendi veritatem“ (der zusammengefassten Kunst der Wahrheits­findung) zu verfassen. In letzter Fassung als Ars generalis ultima (1308) bezeichnet.

In Miramar (Ostküste) entsteht auf seine Anregung hin ein Kloster, wo sich 13 Franziskaner mit Sprach- und Missionsstudien befassen. Hier entsteht auch das „Buch vom Helden und den drei Weisen“, sozusagen das Lehrbuch für angehende Missionare.

Lehr- und Wanderjahre: Mit Mitte 40 beginnt Ramón als Missionar zwischen Mallorca und Genua, Mailand, Venedig, Rom, Armenien, Zypern, Jerusalem, Paris und Rom zu pendeln.

Noch 80- jährig nimmt er am Konzil von Vienne in Burgund (1311-1312) teil wo neben der Aufhebung des Templerordens die Einrichtung von Sprachseminaren für Hebräisch, Griechisch, Arabisch und Chaldäisch an der römischen Kurie, in Paris, Oxford, Bologna und Salamanca auf sein Drängen hin beschlossen wird. Mit 84 soll er auf seiner letzten Missionsreise in Tunis von fanatischen Sarazenen gesteinigt worden und auf der Heimreise an diesen Verletzungen gestorben sein.

 

 

Seine Ansichten: Ramón versuchte nicht mit der ratio sondern mit dem intellectus (Verstand und Logik) die Trinität und die Inkarnation zu erläutern.

– Die Ungläubigen können nur durch Einsicht und Dialog bekehrt werden.
– Argumente und nicht Autoritäten zählen für ihn.

„Wäre es nicht besser, die Ungläubigen in der Diskussion zu besiegen, anstatt sie mit dem Schwert zu töten und ihnen das Land wegzunehmen?“

– Das Zusammenfinden aller Religionsrichtungen in einem Glauben.

– Gott erkennen, lieben, fürchten und ihm vor allen Dingen Ehre und Dienst erweisen.

 


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